Allgemeine Geschäftsbedingungen

Stand: November 2025 – AVVGO Network

§1 Geltungsbereich & Vertragsgegenstand

(1) Diese Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) regeln das Vertragsverhältnis zwischen AVVGO Network (nachfolgend "Provider") und dem Kunden. Sie gelten für alle Dienstleistungen, einschließlich Root-Server (VMs), Dedicated Server, Colocation, Webhosting, GameServer, DDoS-Schutz, IP-Transit sowie Domain- und Lizenzverkäufe.

(2) Abweichende Bedingungen des Kunden werden nicht anerkannt, es sei denn, der Provider stimmt ihrer Geltung ausdrücklich schriftlich zu.

§2 Leistungsumfang & Verfügbarkeit

(1) Der Provider gewährleistet eine Erreichbarkeit seiner Infrastruktur von 99,0% im Jahresmittel. Hiervon ausgenommen sind Zeiten, in denen die Server aufgrund von technischen oder sonstigen Problemen, die nicht im Einflussbereich des Providers liegen (höhere Gewalt, Verschulden Dritter, DDoS-Angriffe auf die Infrastruktur), nicht zu erreichen sind.

(2) Geplante Wartungsarbeiten werden, soweit möglich, angekündigt und gelten nicht als Ausfallzeit.

§3 Besondere Bedingungen: Server & Hosting

(1) Bei Root-Servern (VMs) und Dedicated Servern erhält der Kunde volle Administratorrechte (Root-Zugriff). Der Kunde ist für die Sicherheit, Updates und Backups seines Systems allein verantwortlich.

(2) Der Provider führt keine Backups der Kundendaten durch, es sei denn, dies wurde explizit als Zusatzleistung gebucht ("Managed Backup"). Bei Datenverlust haftet der Provider nicht.

(3) Die Installation von Software, die die Stabilität des Host-Systems oder Netzwerks gefährdet (z.B. Mining-Skripte, aggressive Crawler), ist untersagt.

§4 Traffic Fair Use Policy

(1) Soweit nicht anders vereinbart, sind alle Produkte mit einer "Fair Use" Traffic-Flatrate ausgestattet. Diese beinhaltet ein Datenvolumen von 50 TB (Terabyte) pro Monat bei voller Bandbreite (in der Regel 1 Gbit/s).

(2) Wird dieses Limit überschritten, behält sich der Provider das Recht vor, die Anbindung des betroffenen Dienstes automatisch auf 10 Mbit/s zu drosseln, um die Stabilität des Netzwerks für andere Kunden zu gewährleisten.

(3) Eine Entsperrung bzw. Aufhebung der Drosselung erfolgt ausschließlich nach Rücksprache über das Ticketsystem. Bei wiederholter, exzessiver Überschreitung behält sich der Provider vor, den Vertrag außerordentlich zu kündigen oder Traffic nachzuberechnen.

§5 Besondere Bedingungen: Colocation

(1) Der Provider stellt Stellfläche und Infrastruktur (Strom, Netzwerk, Kühlung) für Hardware des Kunden bereit. Die Hardware bleibt Eigentum des Kunden.

(2) Der Provider haftet nicht für Schäden an der Hardware, die durch normale Betriebsumstände (z.B. Komponentenausfall) entstehen. Eine Elektronikversicherung ist Sache des Kunden.

(3) Vermieterpfandrecht: Gerät der Kunde mit Zahlungen in Verzug, macht der Provider von seinem Vermieterpfandrecht Gebrauch. Die Herausgabe der Hardware wird bis zur vollständigen Begleichung aller offenen Forderungen verweigert.

§6 Domains & Lizenzen (Plesk etc.)

(1) Bei der Verschaffung von Domains wird der Provider nur als Vermittler tätig. Es gelten die Bedingungen der jeweiligen Registrierungsstelle (z.B. DENIC).

(2) Softwarelizenzen (z.B. Plesk, cPanel, Windows) gelten nur für die Laufzeit des Vertrages und sind nicht übertragbar.

§7 Pflichten des Kunden

(1) Der Kunde versichert, dass er keine Inhalte auf den Systemen speichert oder veröffentlicht, die gegen geltendes Recht verstoßen. Hierzu zählen insbesondere:
- Urheberrechtlich geschützte Werke (Warez, Filesharing, illegales Streaming)
- Extremistische, rassistische oder volksverhetzende Inhalte
- Phishing-Seiten, Malware-Distribution oder Command & Control Server

(2) Der Kunde ist verpflichtet, seine Systeme so abzusichern, dass sie nicht missbräuchlich durch Dritte genutzt werden können (z.B. offene Mail-Relays).

§8 Missbrauch, Sperrung & Kündigung

(1) Der Provider ist berechtigt, Dienste sofort und ohne Vorwarnung zu sperren, wenn ein begründeter Verdacht auf missbräuchliche Nutzung besteht. Dies gilt insbesondere bei:

  • Durchführung von DDoS-Attacken (ausgehend)
  • Massiver eingehender DDoS-Angriff, der die Infrastruktur gefährdet
  • Betrieb von Botnetzen, Mining oder Spam-Versand
  • Hosting von illegalen Inhalten (siehe §7)
  • Betrugsversuch oder Angabe falscher Stammdaten
(2) Keine Rückerstattung: Erfolgt eine Sperrung aufgrund von schuldhaftem Verhalten des Kunden (z.B. Abuse-Meldung, illegale Aktivitäten), besteht kein Anspruch auf Rückerstattung bereits gezahlter Entgelte.

(3) Bei schwerwiegenden Verstößen ist der Provider zur fristleisen, außerordentlichen Kündigung berechtigt. Der Provider behält sich vor, Strafanzeige zu erstatten und Schadensersatzansprüche geltend zu machen (z.B. für Technikerstunden zur Behebung von IP-Blacklistings).

§9 Zahlungsbedingungen & Verzug

(1) Die Abrechnung erfolgt in der Regel per Vorkasse (Prepaid).

(2) Gerät der Kunde in Zahlungsverzug, ist der Provider berechtigt, die Leistung nach einer angemessenen Fristsetzung vorübergehend zu deaktivieren. Die Reaktivierung kann kostenpflichtig sein.

(3) Rücklastschriften oder Chargebacks führen zur sofortigen Sperrung des Accounts bis zur Klärung.

§10 Haftungsbeschränkung

(1) Der Provider haftet nur für Schäden, die auf Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit beruhen. Für leichte Fahrlässigkeit haftet der Provider nur bei Verletzung vertragswesentlicher Pflichten (Kardinalpflichten).

(2) Die Haftung für Datenverlust ist auf den typischen Wiederherstellungsaufwand beschränkt, der bei regelmäßiger und gefahrentsprechender Anfertigung von Sicherungskopien eingetreten wäre. Der Kunde ist für Backups selbst verantwortlich.

Gerichtsstand ist Leonberg, Deutschland. Es gilt deutsches Recht.